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Cassardim Jenseits der Schwarzen Treppe von Julia Dippel

Was soll ich sagen. Hier kurz und knackig, weil ich mich wieder bei den Schnipseln nicht bremsen konnte. Sorry. Fünf Sterne. Ich liebe die Geschichte und die Charakter, ich musste lachen und weinen. Habe mitgefiebert und gezweifelt. Wusste nicht was wahr und falsch ist, konnte nicht aufhören zu lesen. Es hat meine Nerven strapaziert weil Noàr mal ein Arsch, dann wieder süß und dann ein selbstmörderischer Idiot war. Aber ich habe es wiedermal geliebt. Das Cover ist einfach nur ein Traum und ich konnte wieder in der wunderbaren Welt versinken. Die Orte die Julia Dippel Erschaffen hat, die Schattenfeste ist einfach nur ein unglaublicher, wunderschöner, tödlicher Ort. Aber lest selbst. Leider gibt es nur noch einen Band.... 

 

 

Zitate/Szenen (Achtung Spoiler):

 

"Mein Verhalten heute war nur ein Vorgeschmack dessen, was in der Schattenfeste auf dich zukommen wird.  Ich werde gemein, boshaft und unbarmherzig sein. Ich werde lügen, dich provozieren und den ganzen Hof glauben machen, dass du nur Mittel zum Zweck bis. Also sei vorbereitet! Schütze dich, von mir aus schlage mich. Aber ganz gleich was geschieht, was dir zu Ohren kommt, was ich selbst sage oder was andere behaupten, du darfst niemals wirklich niemals daran zweifeln, dass ich dich liebe."

 

"Jeder andere hätte dafür mindestens seine Zunge verloren. Frag unseren Junos hier. Er kann dir davon ein Liedchen singen. Oder eben gerade nicht mehr...." Schickert sah ich von dem kichernden Pash zu Junos. Plötzlich schoss Junos Am vor. Etwas sauste durch die Luft, Noàr verhakte sich an Pash Stuhlbein. Einen kräftigen Ruck später verging dem Grafen sein Kichern. Er verlor wild strampelnd das Gleichgewicht und landete mit einem lauten Rumpeln auf dem Boden. "Auaaaaa" jaulte er und rieb sich den Hinterkopf, während Junos mit zufriedenen Grinsen den Wurfhaken aus dem Holz zog und die schwarze Schnur wieder aufwickelte. "Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du überhaupt keinen Sinn für Humor hast?"

"Ja. Du. Ungefähr hundert Mal." antwortete der Schattenprinz für seinen stummen Freund. Sein Tonfall klang so genervt wie der eines Kindergärtners in Doppelschicht. 

"Ich habe Juno nicht die Zunge rausschneiden lassen." Dabei fiel mir auf, dass er einen der Ringe trug, von denen Noàr gesprochen hatte. Pash, der sich gerade am Tisch hochzog, trug auch so einen.

 

Dabei verstand ich, jetzt mehr den je, dass Noàr trotz all seiner Willensstärke und Macht nicht an der Spitze der Nahrungskette stand. Es gab den Kaiser, Lazar, Ifar, die Fürsten, sein Vater, Zima und offenbar ein ganzer Haufen Halbbrüder, die nur darauf lauerten seinen Platz einzunehmen. Sobald er sich auch nur den Hauch einer Schwäche erlaubte, würden sie alle über ihn herfallen- und nicht nur über ihn, auch über seine Freunde, seine Vertraute, seine Untergebenen und über mich. Kein Wunder, dass er sich angepasst hatte. Er opferte seinen inneren Frieden, seine Moralvorstellungen, seine Seele für das, was er liebte.

 

Als Noàr die Geduld verlor und ihn verscheuchen wollte, biss Flummel ihn in den Finger. Daraufhin musste ich dem Tierchen erneut das Leben retten- und mir ein Lachen verkneifen. Der unbesiegbare Schattenprinz, der schmollend an seinen Finger nuckelte, war einfach ein zu lustiger Anblick.

 

"Lass mich runter!"

"Kätzchen, du kannst kaum die Augen offen halten."

"Lass mich runter! Ich gehe jetzt da raus und zeige Shaell und Zima und dem Rest der Höflinge, dass ich nicht so leicht abzustechen bin." Was ein eiserne Wille doch alles ausmachte...

 

Jetzt wo ich so darüber nachdachte, fiel mir auf, dass ich Noàr noch nie schlafen gesehen hatte. Andererseits hatte ich ihn auch noch nie lesend gesehen... "Hätte nie gedacht, dass du ein Bücherwurm bist."

"Ich habe gehört belesene Männer sollen sexy sein."

"Oh, seine Hoheit von und zu Arroganz denkt, sein bescheidener Sex-Appeal hätte es dringend nötig aufpoliert zu werden?"

"Hat es funktioniert?"

"Weiß nicht. Kommt darauf an, wie viele Bilder in dem Buch drin sind."

 

"Sag mir, was ich tun kann, um dir deine Bedenken zu nehmen. Soll ich auf den Schattenthron verzichten? Auf den Kaiserthorn? Auf alles? Soll ich mein Volk zurücklassen und mir dir durchbrennen? Soll ich.... dich freigeben? Egal was es ist, ich werde es tun!"

Seine Aufrichtigkeit brach mir das Herz.

 

"Kätzchen. Mein Herz gehört dir, mein Leben gehört dir. Alles was ich besitze, lege ich dir zu Füßen. Aber zwinge mich nicht, meine Albträume mit dir zu teilen. Bitte." 

Bitte. Dieses Wort traf mich ins Mark. er litt und ich wollte nicht die sein, die dafür verantwortlich war.

 

"Vielleicht hat Lazar recht und du solltest mir nicht vertrauen."

"Wie kannst du sowas sagen?"

"Meine Schatten würden dein Licht ersticken. Ich werde tun, was nötig ist, um das zu verhindern - selbst wenn das bedeuten würde, dich zu verlieren."

"Mir ist mein dämliches Licht egal. Dann lebe ich eben mit dir in deinen Schatten. Nur höre auf, deine Sorge um mich vorzuschieben, um nicht ehrlich sein zu müssen."

 

"Ähm wann kommen die anderen?" Ich sah gerade noch, wie sich ein verschlagenes Lächeln auf Rhomes Gesicht legte. Dann wurde ich unvermittelt von hinten an meinen Zopf gepackt. Kurz darauf lag ein glänzender Dolch an meinem Hals, während Rhome nicht den kleinsten Finger rührte um mir zu helfen. 

"Die Anderen sind schon da." Kalte Erkenntnis rieselte mir in die Adern. Also doch eine Falle! 

"Pash?!"

"Wie er leibt und lebt."

Plötzlich verstand ich, was hier gespielt wurde, das Training um das ich gebeten hatte.

"Seit ihr noch ganz frisch in der Birne? Ihr könnt mir doch nicht so einen Schrecken einjagen!"

 

"Lazar hat ihr dazu geraten."

"Dieser elende Sohn einer schimmelbefallenen Chimäre hat ihr davon erzählt? Er ist doch von seinen Kopfgeldern befreit und wieder zu Cassardims Seneschall ernannt worden, worauf hat er es denn jetzt schon wieder abgesehen? Erst will er Noàrs Hilfe, dann soll er sich von Amaia fernhalten, dann soll er sie retten. Die Verlobung ist akzeptabel, aber nur solange er dadurch Zeit für Ränkespiele gewinnt. Eine Hochzeit darf natürlich nicht stattfinden. Ist dem Typen langweilig?"

 

"Wenn du lächelst, steht mein Herz still. Wenn du schläfst, will ich dich halten. Wenn du weinst, möchte ich den schuldigen verprügeln- und das schließt mich selbst mit ein. Berührst du mich, bin ich zu Hause. Küsst du mich, verbrenne ich. Verliere ich dich.... dann sterbe ich."

 

"Vielleicht hatte Katair ja recht damit, dass wir zusammengehörten. Noàr bestand aus Lügen, er lebte sie, atmete sie. Und ich war eine Lüge."

 

"Ich stehe Prinzessin Amaia treu zur Seite. Ihr gehört meine Loyalität, mein Schwert, meine Ergebenheit und meine Liebe. Ich würde für sie sterben... Aber ich werde sie nicht in eine Ehe mit mir zwingen. Ich habe dir schon zu viel genommen." Er hatte eine Entscheidung getroffen und würde die Konsequenzen akzeptieren. Katair stieß einen Schrei aus, der mir durch Mark und Bein ging. Mit irren Blick fixierte er Noàr.  "Eure Ergebenheit und Loyalität sollte Cassardim gehören, Prinz Adriza! Nehmt sie fest. Goldkrieger stapften auf mich zu, doch Noàr trat ihnen in den Weg. "Dann müsst ihr auch mich festnehmen!" Er war alleine und unbewaffnet.

 

"Junos!" rief er und warf seinen stummen Freund einen Chaos-Pfeil zu, fassungslos musste ich zusehen wie Noàr seine Uniform öffnete und unter sein Schlüsselbein deutete. "Seit ihr irre?" ich sprang vor Junos gespannten Bogen.

"Uns läuft die Zeit davon und du brauchst einen Chaoswandler oder?"

"Das kann ich auch!"

"Und wenn doch etwas schiefgeht Kätzchen? Ich bin entbehrlich."

"Nicht für mich."

"Dann rette mich."

Er nickte Junos zu, der Pfeil sauste nur knapp an meinen Kopf vorbei und drang mühelos in die Brust des Schattenprinzen ein.

Noàrs Lächeln gefror.

Seine Selbstsicherheit verblasste.

Er fiel.

"Du bist ein Idiot Noàr!" Mir wurde schlecht bei den Gedanken, dass er seinem Willen gerade unmögliches abverlangte. Er versuchte das Chaos in sich festzuhalten und es gleichzeitig auszubremsen. Es war ein schmaler Grat auf dem er sich bewegte.

Erste Risse begangen sich über seine Haut zu ziehen. "Ich habe so viele Fehler gemacht..:"

"Wenn du jetzt aufgibst, werde ich dir nie verzeihen!" fauchte ich ihn verzweifelt an.

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